Wichtige Nachrichten aus dem Energiesektor am 17. September 2025: Sanktionsrisiken, Stabilität des Ölmarktes, Bereitschaft des Gassektors für den Winter, Rekorde in der erneuerbaren Energie, hohe Kohlenachfrage in Asien und Verlängerung der Preisstabilisierungsmaßnahmen für Kraftstoffe in Russland.
Die aktuellen Ereignisse im Energiesektor am 17. September 2025 sind durch eine Kombination aus anhaltender geopolitischer Spannung und relativer Stabilität der Rohstoffmärkte geprägt. Nach den Sommerkontakten zwischen Russland und den USA gab es keinen nennenswerten Fortschritt in den Beziehungen – die Sanktionsrisiken bleiben hoch. Gleichzeitig hat die EU unerwartet die Vorstellung des neuen (19.) Sanktionspakets verschoben, das für heute geplant war: Die Diskussion der Maßnahmen wird im Rahmen der G7 fortgesetzt und wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Dies zeigt die Komplexität des Sanktionskonflikts, obwohl einige Dialogkanäle zwischen Moskau und dem Westen weiterhin funktionieren. Auf dem weltweiten Ölmarkt besteht ein fragiles Gleichgewicht: Ein Überangebot und eine Verlangsamung der Nachfrage halten die Preise der Sorte Brent um die obere $60-Marke pro Barrel, was die Stabilität des Marktes widerspiegelt. Der europäische Gasmarkt zeigt eine Bereitschaft für den Winter – die unterirdischen Gasspeicher (UGS) in der EU sind zu mehr als 90 % gefüllt, was eine Pufferzone für die Heizsaison schafft und die Börsenpreise auf einem moderaten Niveau hält. Parallel dazu gewinnt der globale Energiewandel an Tempo: In vielen Ländern werden neue Rekorde bei der Erzeugung aus erneuerbaren Quellen verzeichnet, obwohl für die Zuverlässigkeit der Energiesysteme weiterhin ein Rückgriff auf traditionelle Ressourcen erforderlich ist. In Russland setzen die Behörden nach einem jüngsten Preisanstieg für Kraftstoffe weiterhin ein Paket von Sofortmaßnahmen um, um den Binnenmarkt für Ölprodukte zu stabilisieren. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Nachrichten und Trends in den Öl-, Gas-, Energie- und Rohstoffsektoren zum aktuellen Datum.
Ölmarkt: Überangebot drückt die Preise trotz geopolitischer Risiken
Die globalen Ölpreise bleiben bis zur Mitte des Septembers relativ stabil und verharren in einem moderaten Bereich. Die Referenzmarke Brent wird um $66–68 pro Barrel gehandelt, amerikanisches WTI liegt im Bereich von $62–64. Die aktuellen Notierungen liegen etwa 10 % unter den Werten des Vorjahres, was eine schrittweise Normalisierung des Marktes nach den Höchstständen der Energiekrise 2022–2023 widerspiegelt. Die Preisdynamik wird von mehreren Faktoren beeinflusst:
- Wachstum der OPEC+-Produktion. Das Öl-Bündnis fährt fort, das Angebot schrittweise zu erhöhen. Auf der Sitzung am 7. September haben die teilnehmenden Länder des Abkommens eine weitere Erhöhung des Gesamtproduktionskontingents ab Oktober um etwa +137.000 Barrel pro Tag beschlossen (nach einem Anstieg von +548.000 b/d im Vormonat). Trotz relativ niedriger Preise strebt die OPEC+ an, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen, was zu einem Anstieg der globalen Öl- und Ölproduktvorräte führt.
- Schwaches Nachfragewachstum. Der globale Ölverbrauch wächst viel langsamer als in den Vorjahren. Laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Nachfragezuwachs im Jahr 2025 weniger als 1 Million b/d betragen (zum Vergleich: im Jahr 2023 waren es über +2,5 Millionen). Auch die OPEC prognostiziert ein bescheidenes Wachstum (~+1,2–1,3 Millionen b/d). Die Gründe sind die Verlangsamung der globalen Wirtschaft (einschließlich des Rückgangs des BIP-Wachstums in China) und die Auswirkungen der hohen Preise der Vorjahre, die Einsparungen bei Energie gefördert haben.
- Steigende Vorräte außerhalb der OPEC. Die kommerziellen Ölreserven in den USA haben im September überraschend zugenommen, was auf die Bildung von Überschüssen hindeutet. Gleichzeitig erhöhen einige Produzenten die Exporte: So hat Saudi-Arabien nach dem Ende der Hochsaison für den internen Verbrauch die Ölverkäufe auf den externen Markt stark erhöht. Zudem werden durch die Reduzierung der Ölprodukte-Exporte aus Russland zusätzliche Mengen Rohöl für den globalen Markt freigesetzt.
- Geopolitik und Finanzen. Der anhaltende Sanktionskonflikt schafft Nervosität unter den Marktteilnehmern. Das Fehlen von Fortschritten in den Verhandlungen bedeutet, dass die bestehenden Einschränkungen weiter bestehen bleiben und das Risiko neuer Maßnahmen, von westlichen Führern angekündigt, besteht. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an eine baldige Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank angesichts schwacher makroökonomischer Daten – dies schwächt den Dollar etwas und unterstützt vorübergehend die Rohstoffmärkte. Auch das Risiko einer Eskalation der Konflikte im Nahen Osten bleibt bestehen. Insgesamt halten diese Faktoren die Ölpreise in einem engen Korridor – ohne Anzeichen für einen dramatischen Anstieg oder Absturz.
Gasmarkt: Hohe Speichervolumina in Europa sorgen für Preisstabilität
Auf dem Gasmarkt konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Bereitschaft Europas für die Wintersaison. Die EU-Länder haben während des Sommers schnell Erdgas in die Speicher eingespeichert, und bis Mitte September überstieg die Füllung der UGS 90 %. Dieses hohe Speichervolumen bietet eine Pufferzone für das Energiesystem vor der Heizsaison. Dadurch bleiben die Börsenpreise für Gas auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau: Die Futures-Preise am niederländischen TTF-Hub liegen weiterhin bei etwa €30–35 pro MWh, was mehrere Male niedriger ist als die Höchstwerte des vergangenen Winters. Experten warnen jedoch vor möglicher Preisschwankungen im Falle eines unnormal kalten Winters oder Störungen bei der LNG-Lieferung. Insgesamt wirkt der europäische Gasmarkt derzeit erheblich stabiler als im letzten Jahr, was das Risiko eines Energiemangels in den kommenden Monaten verringert.
Internationale Politik: Sanktionskonfrontation und deren Auswirkungen auf die Energieversorgung
Die geopolitische Lage im Zusammenhang mit dem Energiesektor bleibt angespannt. Einerseits bekennen sich Moskau und Washington zur Bereitschaft, den Kontakt aufrechtzuerhalten – einige Arbeitskanäle zwischen den Regierungen bleiben aktiv, und es sind neue Konsultationen möglich. Andererseits gibt es keine tatsächliche Lockerung des Sanktionsregimes; im Gegenteil, es gab zuvor Anzeichen für eine Erhöhung des Drucks. Ein wichtiges Signal ist, dass die EU die Präsentation des nächsten (19.) Sanktionspakets gegen Russland, das am 17. September erwartet wurde, auf einen unbestimmten Zeitraum verschoben hat. Nach Medienberichten ist dies darauf zurückzuführen, dass die Maßnahmen in Absprache mit den G7-Partnern überarbeitet werden müssen, einschließlich des Vorschlags der USA, einen Mechanismus zur Beschlagnahmung blockierter russischer Vermögenswerte zu entwickeln. Obwohl die vorübergehende Pause in der Sanktionseskalation dem Markt eine kleine Atempause verschafft, bleiben die Risiken neuer Einschränkungen im Energiesektor bestehen. Die westlichen Länder prüfen weiterhin Optionen zur Verschärfung der Sanktionen, wenn es keinen Fortschritt bei der Beilegung des Konflikts gibt. Gleichzeitig steigen auch die direkten Bedrohungen für die Infrastruktur: In den letzten Wochen haben Angriffe von Drohnen auf Objekte des russischen Energiesektors zugenommen, was Unsicherheit und Nervosität auf den Märkten verstärkt. Insgesamt bleiben die Sanktionskonfrontation und militärische Risiken die Schlüsselfaktoren für die Unsicherheit im globalen Energiesektor, die die Investitionsaktivität bremsen und eine Umstrukturierung traditioneller Lieferketten für Energieressourcen erfordern.
Asien: Schlüsselrolle Indiens und Chinas auf den Energiemärkten
Die asiatischen Länder – insbesondere Indien und China – spielen weiterhin eine entscheidende Rolle auf dem globalen Energiemarkt, indem sie den Import steigern und gleichzeitig die einheimische Produktion ausbauen. **Indien** behält ein hohes Niveau an Einkäufen russischen Öls und von Ölprodukten zu vergünstigten Preisen bei, trotz des Drucks des Westens, die Zusammenarbeit mit Moskau zu reduzieren. Die indische Regierung macht klar, dass sie die Energiesicherheit nicht opfern wird: Der Import aus Russland bleibt strategisch wichtig aufgrund der wachsenden Bedürfnisse der Wirtschaft. Gleichzeitig versucht Neu-Delhi, die Quellen zu diversifizieren: Es werden langfristige Verträge mit dem Nahen Osten abgeschlossen, die LNG-Einkäufe werden erhöht, und im Land investiert man in die Steigerung der Öl- und Gasproduktion. Kurzfristig diktiert die steigende Nachfrage den Erhalt eines großen Imports, wenngleich Indien auch die Sanktionsrisiken berücksichtigen muss – die größten indischen Unternehmen implementieren Compliance-Maßnahmen, um nicht unter sekundäre Sanktionen zu fallen (zum Beispiel haben einige Häfen eingeschränkte Anlandungen von Tankern, die mit sanktionierten Unternehmen in Verbindung stehen).
**China** steigert ebenfalls die Einkäufe traditioneller Energieressourcen – Öl, Pipelines und LNG – und erhöht gleichzeitig die inländische Förderung. Peking hat sich den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen und bleibt der größte Käufer von russischem Öl und Gas zu vorteilhaften Konditionen (russische Ölsorten werden an China mit Rabatten auf Brent verkauft). Laut Zollstatistiken importierte China im Jahr 2024 über 212 Millionen Tonnen Öl und rund 246 Milliarden Kubikmeter Gas, was die Werte des Vorjahres übertrifft. Im Jahr 2025 wächst der Import weiterhin, wenn auch moderater aufgrund der hohen Basis. Gleichzeitig aktualisieren die nationalen Öl- und Gasunternehmen Chinas jährlich die historischen Rekorde bei der Förderung von Kohlenwasserstoffen, jedoch reicht dies nicht aus, um den inneren Bedarf zu decken: Das Land ist zu etwa 70 % auf Import bei Öl und zu 40 % bei Gas angewiesen. Um die langfristige energetische Sicherheit zu stärken, setzen Peking und Moskau ihre Zusammenarbeit fort: Kürzlich wurden die wesentlichen Parameter der zukünftigen Pipeline „Sila Sibiri – 2“ nach China vereinbart, die den Export russischen Gases auf den asiatischen Markt erheblich steigern wird. Damit bleibt Asien der Hauptabsatzmarkt für russische Energieressourcen und ermöglicht es Moskau, den eingeschränkten Zugang zu den europäischen Märkten auszugleichen.
Energiewende: neue Rekorde in der „grünen“ Energie und Balance mit klassischer Erzeugung
Der globale Übergang zur sauberen Energie erreicht im Jahr 2025 eine neue Stufe. In vielen Regionen der Welt werden rekordverdächtige Leistungen bei der Einführung von Kapazitäten und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (EE) erreicht. So produzierten die EU-Länder laut den Ergebnissen des Jahres 2024 erstmals mehr Strom aus Solar- und Windkraftanlagen als aus Kohle- und Gaskraftwerken – dieser Trend setzt sich auch 2025 fort, unterstützt durch den aktiven Ausbau neuer Solarpanels und Windparks. Im laufenden Jahr wird in der EU ein weiterer Rekord bei der Einführung von EE-Kapazitäten erwartet (Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge etwa 85–90 GW neuer Installationen). In den USA hat der Anteil der EE an der Stromproduktion bereits 30 % überschritten, und **China** erhöht jährlich die Kapazitäten umzig und veröffentlicht fortdauernd eigene Rekorde in der „grünen“ Erzeugung. Laut IEA werden die Gesamtausgaben im globalen Energiesektor im Jahr 2025 über 3 Billionen USD hinausgehen, wobei mehr als die Hälfte dieser Summe auf Projekte im Bereich EE, den Ausbau der Netzwerkinfrastruktur und Energiespeichersysteme entfällt.
Gleichzeitig schafft das rasante Wachstum des Anteils der variablen erneuerbaren Erzeugung auch neue Herausforderungen. In Zeiten ohne Sonne oder Wind werden nach wie vor Reservekapazitäten traditioneller Kraftwerke benötigt, um Spitzenlasten zu decken und Unterbrechungen zu vermeiden. In vielen Ländern laufen umfangreiche Projekte zum Aufbau von Energiespeichersystemen (industrielle Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke) und zur Implementierung von „intelligenten“ Netzen, um die Flexibilität des Energiesystems zu erhöhen. Experten prognostizieren, dass bereits bis 2026–2027 die Gesamterzeugung aus erneuerbaren Quellen weltweit an erster Stelle stehen könnte, endgültig über den Volumina der Kohle. In den nächsten Jahren werden jedoch traditionelle Ressourcen – Gas, Kohle sowie Kernenergie – eine nach wie vor kritisch wichtige Rolle als Sicherheitsquelle spielen. Damit erfordert die gegenwärtige Phase des Übergangs zu erneuerbaren Energien eine feine Balance: Die „grüne“ Energie bricht Rekorde und erhöht ihren Anteil, aber klassische kohlenwasserstoffbasierte Quellen bleiben notwendig, um die Stabilität der Energieversorgung zu gewährleisten.
Kohle: Asiatische Nachfrage hält hohes Marktlevel
Trotz des Klimafokus funktioniert der weltweite Kohlenmarkt im Jahr 2025 weiterhin auf historisch hohem Niveau. Der globale Kohleverbrauch bleibt nahe den Rekordwerten – hauptsächlich aufgrund der asiatischen Länder. **China** bleibt der größte Produzent und Verbraucher von Kohle und fördert über 4 Milliarden Tonnen im Jahr und verbraucht diese Mengen in seinen Kraftwerken. In Spitzenzeiten (zum Beispiel während der Sommerhitze und dem Anstieg des Verbrauchs von Klimaanlagen) reicht selbst dieser Umfang nicht aus: Peking erhöht die Kohlenimporte, um Stromengpässe zu vermeiden. **Indien** erzeugt über 70 % seiner gesamten Elektrizität in kohlebetriebenen Kraftwerken, und der absolute Kohleverbrauch steigt mit der Expansion der Wirtschaft. Eine Reihe anderer asiatischer Schwellenländer (Indonesien, Vietnam, Bangladesch usw.) führen ebenfalls neue Kohlekraftwerke ein, um die wachsende Nachfrage nach Elektrizität zu befriedigen.
Die größten Kohlenexporteure – Indonesien, Australien, Russland, Südafrika und andere – haben in den letzten Jahren die Förderung und Lieferungen erhöht. Nach den Preisspitzen von 2021–2022 liegen die globalen Preise für Energieholzkohle jetzt auf einem relativ moderaten Niveau, was einerseits einen erschwinglichen Brennstoff für die Energieerzeugung sichert, andererseits aber auch rentabel für die Kohleforschung bleibt. Viele Staaten erklären, dass sie Pläne zur Verringerung des Kohleverbrauchs zur Erfüllung klimatischer Verpflichtungen ergreifen, jedoch bleibt diese Ressource kurzfristig unverzichtbar für die zuverlässige Energieversorgung von Hunderten Millionen Menschen, insbesondere in Asien. Infolgedessen befindet sich der Kohlesektor in einem Zustand relativer Balance: Die Nachfrage nach Kohle bleibt stabil hoch, während die Preise moderat und vorhersehbar sind.
Russischer Markt für Ölprodukte: Fortsetzung der Notfallmaßnahmen und Analystenkommentar
Im russischen Binnenmarkt des Energiesektors wurden im zweiten Halbjahr Sommer beispiellose Maßnahmen ergriffen, um den Anstieg der Preise für Ölprodukte zu bremsen. Im August erreichten die Großhandelsbörsenpreise für Benzin und Diesel im Land historische Höchststände angesichts einer Nachfrageüberhitzung, geplanter Stilllegungen mehrerer Raffinerien und der Rentabilität des Exports. Um den Binnenmarkt mit Brennstoffen zu versorgen, hat die Regierung vorübergehende Exportbeschränkungen für Kraftstoffe eingeführt: Für große Mineralölunternehmen wurde das Ausfuhrverbot für Benzin und Diesel bis zum 30. September verlängert, während für Händler und kleinere Anbieter die Frist bis zum 31. Oktober 2025 gilt. Raffinerien sind angewiesen worden, ihre Produkte vorrangig an Binnenkunden zu liefern und die Lieferungen in problematische Regionen zu erhöhen (zusätzliche Brennstofflieferungen wurden unter anderem in Primorsky und Krim geliefert, wo zuvor ein Mangel herrschte).
Neben Sofortmaßnahmen prüfen die Behörden langfristige Mechanismen zur Stabilisierung des Marktes für Ölprodukte. Dazu gehört die Anpassung des Preisdämpfungsmechanismus: Es ist geplant, den zulässigen Abweichungsbereich der Börsenpreise von den Basisindikatoren zu erweitern, bei denen den Produzenten Entschädigungen ausgezahlt werden. Einfach ausgedrückt ist der Staat bereit, die Schwelle für das „Dämpfen“ (derzeit 10 % für Benzin und 20 % für Diesel) zu erhöhen, damit Raffinerien auch bei höheren Binnenpreisen Zahlungen erhalten können. Dieser Schritt soll den Anreiz für den Export verringern und die Wirtschaft der Raffinerien unterstützen, indem mehr Brennstoffe auf dem Binnenmarkt gehalten werden.
Analytischer Kommentar:
„Die Branche befindet sich in einer Position, in der die Regulierungsbehörden nicht umhin können, den Ölproduzenten entgegenzukommen. Die Unternehmen müssen erhebliche Mittel investieren, um die Infrastruktur der Raffinerien aufrechtzuerhalten, einschließlich durch Subventionen im Rahmen der Dämpfung und Erlösen aus dem Verkauf von Ölprodukten. Daher ist die Entscheidung zur Änderung der Grenzen des Dämpfers gerechtfertigt, auch wenn sie Risiken für den Einzelhandelsmarkt birgt. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sind solche Risiken unvermeidlich. Gleichzeitig wird die Erhöhung der Abweichungsgrenzen für Benzin und Diesel die Preiserhöhungen im Einzelhandel vorhersehbarer machen,“ bemerkte Sergej Tereschkin in seinem Kommentar für die Agentur PRIME.
Zu Beginn September zeigten die ergriffenen Maßnahmen erste Ergebnisse: Nach den Höchstständen Mitte August sanken die Großhandelspreise für Brennstoffe um 7–8 %. In der zweiten Septemberdekade verstärkte sich der Preisdruck jedoch erneut – die Börsenkurse für Benzin und Diesel stiegen wieder an, bedingt durch die weiterhin hohe Nachfrage und vorübergehende Faktoren (wiederholte Stillstände der Raffinerien aufgrund von Reparaturen und Drohnenangriffe). Im Einzelhandel ist Benzin seit Jahresbeginn um mehr als 7 % teurer geworden, was eineinhalb Mal höher als die allgemeine Inflation (~4 %) ist. Dennoch erklärt die Regierung, dass die Situation unter Kontrolle ist: Die Tankstellen sind mit dem notwendigen Brennstoffvolumen versorgt, neue Lieferungen von den Raffinerien treffen regelmäßig ein. Auch die Bank von Russland erwartet, dass mit dem Abschluss der Erntekampagne und der Wiederinbetriebnahme der Raffinerien nach den Reparaturen das Preiswachstum für Benzin langsamer werden wird. Die Wiederaufnahme des Exports von Ölprodukten wird erst nach vollständiger Versorgung des Binnenmarktes und nachhaltiger Senkung der Börsenpreise zugelassen. Damit zielt das Gesamtpaket der ergriffenen Schritte darauf ab, die Situation schrittweise zu normalisieren. Die Behörden sind bereit, die Einschränkungen zu verlängern und zusätzliche Ressourcen zu nutzen, um die Preise für Benzin und Diesel für die Endverbraucher in akzeptablen Grenzen zu halten.
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