Nachrichten des Energiesektors vom 26. Oktober 2025 - Öl, Gas, Erneuerbare Energien, Kraftstoffmarkt

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Nachrichten des Energiesektors vom 26. Oktober 2025: Öl, Gas, Erneuerbare Energien, Kraftstoffmarkt
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Globale und russische Nachrichten aus dem Brennstoff- und Energiesektor am 26. Oktober 2025: Verschärfung der Sanktionen, solide Vorbereitung auf den Winter, Rekorde bei Erneuerbaren Energien und Stabilisierung des russischen Marktes für Ölprodukte.

Aktuelle Ereignisse im Brennstoff- und Energiesektor (BES) am 26. Oktober 2025 stehen im Zeichen der zunehmenden Sanktionskonfrontation zwischen Russland und dem Westen sowie der bevorstehenden Wintersaison. Die sanktionspolitische Konfrontation gelangt in eine neue Phase: Die USA haben diese Woche direkte Beschränkungen gegen führende russische Öl- und Gasunternehmen eingeführt und ihre Verbündeten aufgefordert, vollständig auf den Handel mit russischen Energierohstoffen zu verzichten. Es wurde erklärt, dass Indien und China bereit sind, ihre Käufe von russischem Öl unter externem Druck zu reduzieren – obwohl Neu-Delhi und Peking solche Pläne offiziell nicht bestätigt haben, verstärkt der bloße Fakt dieser Signale die Unsicherheit auf dem Markt. Der Europäische Union verschärft unterdessen ihr Sanktionsregime und schließt die verbleibenden Schlupflöcher (einschließlich des Verbots des Reexports von Ölprodukten aus russischem Rohstoff über Drittländer).

Gleichzeitig zeigen die globalen Rohstoffmärkte eine relative Stabilität. Die Ölpreise halten sich nach einem kurzen Rückgang der Brent-Preise unter 60 USD pro Barrel im Bereich von 60–62 USD dank des Überangebots. Der europäische Gasmarkt geht mit rekordverdächtigen Brennstoffvorräten in den Winter (Speicherkapazitäten sind zu mehr als 95 % gefüllt), was zu einem Rückgang der Gaspreise auf ein komfortables Niveau (TTF-Index bei etwa 30 € pro MWh) geführt hat – vorausgesetzt, das Wetter bleibt mild. Vor diesem Hintergrund beschleunigt sich der globale Energiewandel weiter: Investitionen in erneuerbare Energien erreichen Rekorde, der Anteil sauberer Quellen an der globalen Energieerzeugung wächst stetig, obwohl Öl, Gas und Kohle weiterhin kritisch wichtig sind, um die Nachfrage zu decken.

In Russland hat sich die interne Situation auf dem Kraftstoffmarkt deutlich stabilisiert, nachdem die Regierung Notmaßnahmen ergriffen hat. Bis Mitte Oktober wurde der akute Mangel an Benzin und Diesel, der Ende des Sommers herrschte, größtenteils beseitigt: Die Großhandelspreise haben sich von den Höchstständen zurückgezogen, unabhängige Tankstellen haben den normalen Kraftstoffverkauf wiederaufgenommen, und in den meisten Regionen sind die Lieferungen zur Normalität zurückgekehrt. Dennoch überwachen die Behörden die Situation vor dem Winter weiterhin aufmerksam und behalten Exportbeschränkungen für Ölprodukte sowie Unterstützungsmaßnahmen für Raffinerien bei, um eine kontinuierliche Versorgung des Binnenmarktes zu gewährleisten. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Nachrichten und Trends in den Öl-, Gas-, Elektrizitäts-, Erneuerbaren- und Kohlesektoren sowie auf dem Kraftstoffmarkt Russlands zu diesem Zeitpunkt.

Ölmarkt: Angebotsüberschuss, sanktionsbedingte Risiken und indischer Faktor

Die globalen Ölpreise stehen aufgrund eines Überangebots und einer schwächeren Nachfrage unter Druck. Brent pendelt sich bei einem mehrmonatigen Minimum (~60 USD pro Barrel) ein, das deutlich unter den Werten des letzten Monats liegt. Der Markt erwartet, dass das Ölangebot bis zum Jahresende die Nachfrage übersteigen wird: Länder der OPEC+ setzen ihre Produktion fort, während die größten Produzenten außerhalb des Kartells (die USA, Brasilien usw.) Rekordmengen fördern. Gleichzeitig hat das Verbrauchswachstum aufgrund einer schwachen Wirtschaft in Europa und China und der früheren hohen Preise nachgelassen, was zu einem Anstieg der globalen Ölreserven führt und den Druck auf die Notierungen erhöht.

  • Neue Sanktionen und Geopolitik. Der Druck auf den russischen Ölsektor hat zugenommen: Die USA haben Sanktionen gegen die wichtigsten Ölunternehmen Russlands eingeführt und ihre Verbündeten zu einem vollständigen Embargo und zur Unterbindung von Umgehungsschemata („Schattenflotte“ von Tankern) aufgefordert. Auch bleiben militärische Risiken bestehen – Drohnenangriffe auf Objekte der Öl-Infrastruktur in Russland führen zeitweise zur Stilllegung einzelner Raffinerien. Diese Faktoren erhöhen die Volatilität des Marktes: Jede Eskalation könnte das Angebot verringern und einen Preisanstieg auslösen, trotz des allgemeinen Ölüberschusses.
  • Umorientierung der Ströme: Indien unter Druck. Der größte Käufer russischen Öls, Indien, könnte unter dem Einfluss des Westens den Import aus Russland reduzieren. Der Anteil russischen Rohöls am indischen Import überstieg 30 %, und ein Verzicht darauf würde Moskau zwingen, nach neuen Käufern zu suchen oder die Produktion zu drosseln. Die wegfallenden Mengen für Indien könnten nach Schätzungen durch Lieferanten aus dem Nahen Osten, Afrika und Amerika ersetzt werden, ohne dass ein globaler Mangel entsteht. Für russische Ölunternehmen würde jedoch der Verlust des indischen Marktes einen Rückgang der Exporterlöse bedeuten. Nachrichten über eine mögliche „Wende“ Indiens haben vorübergehend die Ölpreise gestützt, aber fundamentale Faktoren bleiben schwach. Analysten gehen davon aus, dass etwa 60 USD pro Barrel Brent derzeit die untere Preisgrenze darstellt: Das Überangebot hält die Ölpreise niedrig, während sanktionsbedingte Risiken verhindern, dass die Notierungen erheblich sinken. Ölunternehmen und Investoren auf diesem Markt nehmen eine vorsichtige Haltung ein.

Erdgas: angenehmer Winter in Europa und östlicher Vektor für Russland

Der europäische Gasmarkt empfängt den Winter selbstbewusst. Die Erdgasspeicher der EU sind auf Rekordhöhen gefüllt, was einen soliden Puffer für kalte Tage schafft. Dank dieses und des rekordverdächtigen Imports von LNG (im Herbst wurden aktiv Lieferungen von Flüssiggas aus den USA, Katar und anderen Ländern nach Europa geleitet, die aufgrund des sinkenden Bedarfs in Asien frei geworden sind) bleiben die Großhandelspreise für Gas in der EU auf niedrigem Niveau. Der TTF-Index hat sich um 30 € pro MWh stabilisiert – mehrere Male niedriger als die Spitzenwerte im Herbst 2022. Das Risiko eines Gasengpasses in diesem Winter ist erheblich gesenkt worden, hängt jedoch weiterhin von den Wetterbedingungen und der Stabilität der LNG-Lieferungen ab.

Russland, das den europäischen Gasmarkt verloren hat, beschleunigt die Umorientierung seines Exports nach Osten. Die Lieferungen von Erdgas über die Pipeline „Sila Sibir“ erreichen rekordverdächtige Volumina und nähern sich der Projektkapazität. Parallel dazu wird das Projekt der Pipeline „Sila Sibir – 2“ durch die Mongolei vorangetrieben, um den Export nach Asien weiter auszubauen. Auch die Verkäufe von russischem LNG nehmen zu: Mit dem Start neuer Linien in Jamal und Sachalin werden zusätzliche Flüssiggaspartien an China, Indien und andere Länder geliefert. Der gesamte Gasexport Russlands bleibt jedoch unter dem Vorkrisenniveau – der europäische Markt kann vorerst nicht vollständig ersetzt werden. Gasunternehmen entwickeln die Infrastruktur und schließen langfristige Verträge in Asien ab, um sich auf den östlichen Märkten zu etablieren.

Erneuerbare Energien: Rekordwachstum und Integrationsschwierigkeiten

Im Jahr 2025 werden erneuerbare Energiequellen etwa ein Drittel der weltweiten Stromerzeugung decken und sich damit erstmals in Bezug auf das Erzeugungsvolumen der Kohle nähern. Die Investitionen in erneuerbare Energien erreichen historische Rekorde und übersteigen bereits die Investitionen in fossile Brennstoffe, was durch aktive staatliche Anreize gefördert wird. Der rasante Anstieg der Solar- und Windkraft sorgt jedoch auch für Herausforderungen: Die Energiesysteme benötigen größere Speicherkapazitäten und Reserven, während die Entwicklung der Netz-Infrastruktur nicht immer Schritt hält. In einigen Regionen verzögern begrenzte Netzkapazitäten und Fachkräftemangel die Inbetriebnahme neuer erneuerbarer Anlagen. Die Lösung dieser Herausforderungen ist entscheidend für das weitere nachhaltige Wachstum der „grünen“ Energien.

Kohlesektor: Nachfrage in Asien und beschleunigte Abkehr im Westen

In Asien bleibt die Nachfrage nach Kohle hoch, was den globalen Markt unterstützt. Im Sommer haben aufgrund von extremen Temperaturen und vorübergehenden Produktionsunterbrechungen China und andere Länder in Ostasien ihre Kohleimporte für Kraftwerke stark erhöht – dies hat die Preise vom Fallen abgehalten. Gleichzeitig ziehen entwickelte Volkswirtschaften ihre Kohleverstromung schnell zurück: Alte Kraftwerke werden geschlossen, neue Projekte gibt es praktisch keine, und der Anteil der Kohle an der globalen Stromerzeugung ist bereits auf etwa 25 % gesunken. Kohleunternehmen erwirtschaften Gewinne auf den asiatischen Märkten sind aber gezwungen, sich auf einen sinkenden Bedarf vorzubereiten – sie diversifizieren ihr Geschäft und optimieren ihre Kosten. Die Regierungen entwickeln Programme zur Unterstützung von Bergbauregionen, um die sozialen Folgen der Abkehr von Kohle zu mildern. Der globale Trend zeigt: Die Rolle der Kohle wird unaufhaltsam abnehmen, während die Klimapolitik vorangetrieben wird.

Russischer Kraftstoffmarkt: Minderung der Krise und interne Priorität

Auf dem Binnenmarkt für Ölprodukte in Russland konnte die Situation bis Ende Oktober nach der Kraftstoffkrise des späten Sommers verbessert werden. Notmaßnahmen der Regierung im September und Oktober haben den Mangel an Benzin und Diesel größtenteils beseitigt: Die Großhandelspreise sind gesunken, Tankstellen haben den normalen Kraftstoffverkauf wiederaufgenommen, und die Versorgung der meisten Regionen hat sich stabilisiert. Um eine neue Eskalation zu vermeiden, haben die Behörden das vollständige Exportverbot für Benzin und strenge Beschränkungen für den Export von Diesel bis Ende des Jahres verlängert. Auch der Mechanismus des Brennstoffdämpfers bleibt erhalten – der Staat wird weiterhin die Differenz zwischen dem Export- und dem Binnenpreis für Raffinerien kompensieren und damit die Lieferungen auf den Binnenmarkt ankurbeln. Den Ölunternehmen wurde geraten, die Produktion von Kraftstoffen vor dem Winter maximal zu erhöhen (während unwichtige Wartungsarbeiten an den Raffinerien verschoben werden), und die Zölle auf den Import von Benzin und Diesel wurden bis Mitte 2026 auf null gesetzt, um bei Bedarf zusätzliche Ressourcen von außen zu gewinnen. Darüber hinaus wurde die Kontrolle über die Preise an den Tankstellen verschärft: Die Wettbewerbsbehörde FAS unterbindet Fälle ungerechtfertigter Preiserhöhungen, vermeidet jedoch dabei direkte administrative Eingriffe.

Infolgedessen hat die Produktion von Kraftstoffen in Russland wieder das Normalniveau erreicht, und die Binnenbedürfnisse werden derzeit vollständig gedeckt. Die Regierung erklärt, dass die Herbstmaßnahmen einen reibungslosen Verlauf des Winters ohne Versorgungsunterbrechungen bei Benzin und Diesel ermöglichen werden. Die Exportbeschränkungen werden nur schrittweise aufgehoben, während der Binnenmarkt stabilisiert und Vorräte an Brennstoff aufgebaut werden. Obwohl die Ölunternehmen vorübergehend weniger Exporterlöse erhalten, werden die Verluste durch Dämpferzahlungen und die Stabilisierung der Verkäufe im Inland ausgeglichen. Die Krise im Jahr 2025 hat die Notwendigkeit der Modernisierung der Brennstoffbranche offenbar gemacht – von der Erweiterung der Lagerkapazitäten und der Verbesserung der Logistik bis hin zur Steigerung der Tiefe der Ölverarbeitung. Diese Bereiche werden bereits von der Regierung besonders überwacht, um eine Wiederholung solcher Situationen in Zukunft zu verhindern. Somit geht der russische BES mit verstärkter staatlicher Aufsicht in den Winter, und die interne Stabilität des Kraftstoffmarktes stärkt das Vertrauen der Marktteilnehmer und Investoren.

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