
Globale Nachrichten über Startups und Risikokapitalinvestitionen vom 28. Oktober 2025. Megarunden im Bereich KI, Rückkehr der Megafonds, Anstieg von IPOs und neue Fonds. Analyse der Trends für Risikoinvestoren.
Zum Ende Oktober 2025 zeigt der globale Risikokapitalmarkt ein stabiles Wachstum nach mehreren Jahren des Rückgangs. Investoren auf der ganzen Welt investieren wieder aktiv in Technologie-Startups – es werden Rekorddeals abgeschlossen, und die Pläne für den Börsengang von Unternehmen rücken erneut in den Fokus. Die größten Akteure kehren mit umfassenden Investitionen auf den Markt zurück. Regierungen verschiedener Länder verstärken die Unterstützung von Innovationen und stimulieren den Zufluss privaten Kapitals in die Startup-Ökosysteme, wodurch ein neuer Impuls für die Entwicklung der Branche gegeben wird. Laut Branchenanalysten stieg das Gesamtvolumen der weltweiten Risikokapitalinvestitionen im dritten Quartal 2025 im Jahresvergleich um fast 40% – ein anschauliches Zeugnis der Rückkehr der Risikobereitschaft.
Die Aktivität im Risikokapitalbereich wächst in allen Regionen. Die USA führen weiterhin (insbesondere der Sektor der künstlichen Intelligenz entwickelt sich dynamisch); im Nahen Osten hat sich das Investitionsvolumen im Jahresvergleich nahezu verdoppelt; in Europa gibt es Umstellungen: Deutschland überholt erstmals seit einem Jahrzehnt Großbritannien im Volumen der Risikokapitalfinanzierung. In Asien hält die regulatorische Unsicherheit an, was zu einem Rückgang der Aktivität in China führt, während Indien, Südostasien und die Länder des Persischen Golfs Rekordmittelzuflüsse anziehen. Der Investitionsboom erreicht neue Horizonte: Eigene Tech-Hubs entstehen in Afrika und Lateinamerika. Die Startup-Ökosysteme Russlands und der GUS-Länder versuchen ebenfalls, nicht zurückzubleiben, trotz externer Einschränkungen. Es ist deutlich ein globaler Risikokapitalaufschwung zu beobachten, obwohl die Investoren nach wie vor selektiv und vorsichtig an Deals herangehen.
Nachfolgend sind die wichtigsten Ereignisse und Trends der Startup-Industrie vom 28. Oktober 2025 aufgelistet:
- Rückkehr der Megafonds und großer Investoren. Führende Risikokapitalfonds sammeln Rekordfonds und erhöhen dramatisch ihre Investitionen, wodurch der Markt mit Kapital überflutet und der Appetit auf Risiko angeheizt wird.
- Rekordinvestitionen im Bereich KI und eine neue Welle von „Einhörnern“. Extrem große Investitionen in KI-Startups treiben die Unternehmensbewertungen auf beispiellose Höhen und schaffen eine neue Generation von „Einhörnern“.
- Belebung des IPO-Marktes. Erfolgreiche Börsengänge von Technologieunternehmen und neue Notierungsanträge zeigen, dass das lang erwartete „Fenster“ für Exits wieder geöffnet wurde.
- Boom der Verteidigungstechnologien. Die geopolitische Lage erzeugt ein erhöhtes Interesse an Startups im Bereich Verteidigung und Sicherheit und bringt sie in den Fokus der Risikokapitalagenda.
- Diversifizierung des branchenspezifischen Fokus. Risikokapital fließt nicht nur in KI, sondern auch in Fintech, klimatische („grüne“) Projekte, Biotechnologie und sogar Krypto-Startups.
- Welle der Konsolidierung: M&A-Deals. Große Fusionen und Übernahmen verändern die Landschaft der Branche und schaffen neue Möglichkeiten für profitable Exits und beschleunigtes Unternehmenswachstum.
- Lokaler Fokus: Russland und GUS. Im Gebiet werden neue Fonds und Programme zur Entwicklung der lokalen Startup-Ökosysteme ins Leben gerufen, die trotz äußerer Einschränkungen die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich ziehen.
- Vorsichtiger Optimismus der Investoren. Der Markt erlebt einen Aufschwung, doch die Akteure behalten einen gewissen Maßstab bei der Bewertung von Startups und vermeiden übermäßige Risiken.
Rückkehr der Megafonds: große Geldsummen wieder im Markt
Die größten Investmentspieler kehren triumphierend auf die Risikokapitalbühne zurück und signalisieren einen neuen Wachstumszyklus im Appetit auf Risiko. So investierte beispielsweise das japanische Konglomerat SoftBank Milliarden in einen führenden KI-Marktteilnehmer, während der amerikanische Fonds Andreessen Horowitz auf einen Rekordfonds von 10 Milliarden USD für Investitionen in KI und Verteidigung abzielt.
Auch Staatsfonds wohlhabender Länder des Persischen Golfs haben ihre Aktivitäten erheblich gesteigert: Sie pumpen Milliarden in technologische Projekte und initiieren staatliche Megaprogramme zur Unterstützung des Startup-Sektors, wodurch sie im Nahen Osten eigene „Tech-Hubs“ entwickeln. Weltweit entstehen neue Risikokapitalfonds, die signifikantes institutionelles Kapital für Investitionen in Hochtechnologiesektoren anziehen.
Renommierte Fonds des Silicon Valley haben Rekordbestände an nicht investiertem Kapital („trockener Pulver“) angesammelt – Hunderte Milliarden Dollar warten darauf, eingesetzt zu werden, sobald das Vertrauen auf dem Markt zurückkehrt. Der Zustrom solcher „großen Geldsummen“ verstärkt den Wettbewerb um die besten Deals und vermittelt gleichzeitig der Branche Vertrauen in die Verfügbarkeit von Kapital. Die Rückkehr der Megafonds zeigt, dass Investoren bereit sind, wieder große Beträge für ambitionierte Projekte bereitzustellen und so das Wachstum des Risikokapitalmarktes wieder anzukurbeln.
Rekordinvestitionen in KI und neue Einhörner
Der Sektor der künstlichen Intelligenz bleibt der Hauptmotor des aktuellen Risikokapitalaufschwungs und weist beispiellose Finanzierungsvolumina auf. Investoren möchten sich unter den KI-Führern positionieren und lenken enorme Mittel in die vielversprechendsten Projekte. Allein in den letzten Wochen wurden mehrere Megarunden angekündigt: So hat das amerikanische Startup Crusoe, das eine Infrastruktur für Rechenzentren zur Ausführung von KI-Modellen schafft, etwa 1,38 Milliarden USD bei einer Bewertung von rund 10 Milliarden USD eingeworben. Auch bedeutende Runden haben die Entwickler grundlegender KI-Modelle abgeschlossen: Anthropic (insgesamt etwa 13 Milliarden USD an Investitionen) und xAI (~5,3 Milliarden USD). Solche Transaktionen heben die Bewertungen der Unternehmen auf nie dagewesene Höhen und verdeutlichen das Interesse an KI-Startups.
Währenddessen werden nicht nur anwendungsbezogene Produkte mit künstlicher Intelligenz finanziert, sondern auch Infrastrukturmaßnahmen – der Markt ist bereit, sogar „Schaufeln und Spitzhacken“ für den neuen „Goldrausch“ im Bereich KI großzügig zu bezahlen. Infolgedessen gebiert der aktuelle Investitionsboom eine ganze Reihe neuer „Einhörner“ (privater Unternehmen mit einer Bewertung von über 1 Milliarde USD). Obwohl einige Experten vor der Überhitzung bestimmter Projekte warnen, bleibt der Appetit des Risikokapitals auf KI-Startups ungebrochen hoch. Darüber hinaus konzentriert sich das Kapital auf dem Markt zunehmend auf die größten Runden: Laut Crunchbase entfielen 2025 rund 70% aller Investitionen in amerikanische Startups auf Deals von über 100 Millionen USD, und im globalen Maßstab erreichte der Anteil solcher Megarunden etwa 60%. Investoren setzen mehr und mehr auf einen begrenzten Kreis der vielversprechendsten Unternehmen und ziehen es vor, große Summen in Führungskräfte mit bahnbrechenden Technologien und skalierbaren Geschäftsmodellen zu investieren.
Der IPO-Markt erwacht: Welle von öffentlichen Platzierungen
Der globale Markt für erstmalige öffentliche Angebote (IPOs) beginnt sich aus einer langen Stille zu befreien und nimmt wieder Fahrt auf. In Asien wird die neue Welle der technologischen IPOs von Hongkong angeführt: In den letzten Monaten sind mehrere große Technologieunternehmen erfolgreich an die Börse gegangen und haben Investitionen in Milliardenhöhe angezogen. Auch in den USA und Europa verbessert sich die Situation: Eine Reihe hochbewerteter Startups hat erfolgreich an der Börse debütiert und großes Interesse der Investoren sowie einen sicheren Anstieg der Kurse in den ersten Handelstagen ausgelöst. Nachfolgend sind die größten Risikokapital-IPOs des dritten Quartals 2025 aufgeführt:
- Chery Automobile – chinesischer Automobilhersteller, dessen Bewertung bei IPO eines der höchsten des Jahres war.
- Figma – amerikanische Designplattform, die Aktien mit einer Bewertung von etwa 15–20 Milliarden USD platzierte.
- Klarna – schwedisches Fintech-Einhorn (Sofortzahlung-Service „jetzt kaufen, später bezahlen“), das erfolgreich auf den öffentlichen Markt gegangen ist.
- Netskope – amerikanisches Unternehmen im Bereich Cybersicherheit, das den Listing mit einer mehr Milliarden-Dollar Bewertung abgeschlossen hat.
Sogar die Kryptoindustrie versucht, vom verbesserten Marktumfeld zu profitieren. Das Fintech-Unternehmen Circle hat im vergangenen Sommer erfolgreich ein IPO durchgeführt (seine Marktkapitalisierung stieg nach dem Exit erheblich an), und die Krypto-Börse Bullish hat einen Antrag auf Notierung in den USA mit einer Zielbewertung von etwa 4 Milliarden USD eingereicht. Die Rückkehr der Aktivität auf dem IPO-Markt ist für das Risikokapital-Ökosystem von großer Bedeutung: Erfolgreiche öffentliche Ausgänge ermöglichen es Fonds, Gewinne zu realisieren, Kapital an Investoren zurückzugeben und die freigewordenen Mittel zur Unterstützung neuer Projekte zu verwenden.
Boom der Verteidigungstechnologien: neue Priorität für Investoren
Angesichts der geopolitischen Spannungen entwickelt sich die Nische der Verteidigungs- und militärtechnologischen Startups rasant. Risikoinvestoren finanzieren aktiv Projekte, die mit Verteidigung und Sicherheit verbunden sind, und das Investitionsvolumen in diesem Sektor wuchs 2025 erheblich und näherte sich den Rekordhöhen vergangener Jahre. Allein in Europa wird geschätzt, dass die Investitionen in Startups im Bereich Verteidigung und Sicherheit in diesem Jahr die 8 Milliarden USD überschreiten (gegenüber etwa 5,4 Milliarden USD im Jahr 2024). Startups, die Verteidigungstechnologien entwickeln, rücken als neuer Wachstumsfaktor der Branche in den Fokus.
Es treten auch neue ehrgeizige Akteure auf den Plan, die den traditionellen Rüstungsriesen Konkurrenz machen. Ein herausragendes Beispiel ist das amerikanische Startup Anduril, dessen Bewertung sich der 30 Milliarden USD Marke nähert. Große Risikokapitalfonds investieren ebenfalls erhebliche Mittel in Projekte zur nationalen Sicherheit, was die Bildung einer neuen Priorität für die Branche belegt. Trotz bestehender Barrieren wird Investitionen in Verteidigungstechnologien zunehmend als vielversprechende und gesellschaftlich wichtige Richtung angesehen, die sowohl von privatem als auch von staatlichem Kapital unterstützt wird.
Diversifizierung der Investitionen: nicht nur KI
Trotz der Dominanz von Themen rund um künstliche Intelligenz erstrecken sich die Risikoinvestitionen über einen immer breiteren Kreis von Branchen und beschränken sich nicht nur auf KI. Nach dem Rückgang im vergangenen Jahr nimmt die Fintech-Branche wieder Fahrt auf: Große Runden finden nicht nur in den USA, sondern auch in Europa sowie in Schwellenmärkten statt, was das Wachstum neuer digitaler Finanzdienstleistungen anregt. Zugleich steigt das Interesse an klimatischen und „grünen“ Technologien sprunghaft an: Projekte im Bereich erneuerbare Energien, nachhaltige Lösungen und Agrartechnologie ziehen rekordverdächtige Investitionen im Rahmen des globalen Trends zur nachhaltigen Entwicklung an. Laut Analysten haben globale Klimastartups in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 über 56 Milliarden USD an Investitionen angezogen – mehr als im gesamten Jahr 2024.
Auch das Interesse der Investoren an den Biotechnologien kehrt zurück, insbesondere im Bereich Pharmazie und digitale Gesundheit: Das Erscheinen vielversprechender Entwicklungen und Plattformen zieht wieder Kapital an, da die Branche allmählich aus der Phase abnehmender Bewertungen herauskommt. Darüber hinaus haben die zunehmende Aufmerksamkeit für Sicherheit und das teilweise wiederhergestellte Vertrauen in den Kryptowährungsmarkt dazu geführt, dass einige Blockchain-Projekte wieder Finanzierung erhalten haben. Somit macht die Diversifizierung des branchenbezogenen Fokus das gesamte Startup-Ökosystem widerstandsfähiger und reduziert das Risiko einer Überhitzung einzelner Segmente. Investoren sind bereit, nicht nur KI-Projekte, sondern auch Fintech-Innovatoren, grüne Startups, Biotech und andere vielversprechende Richtungen zu unterstützen.
Marktkonsolidierung und M&A-Deals
Hohe Bewertungen von Startups und der harte Wettbewerb fördern eine Welle der Konsolidierung in der Branche. Große Fusionen und Übernahmen rücken wieder in den Vordergrund und verändern die Verteilung der Rollen auf dem Markt. Technologieriesen beobachten aufmerksam die führenden Startup-Akteure, die sie sich sichern möchten, um Schlüsseltechnologien und Teams zu gewinnen.
In den letzten Monaten haben mehrere auffällige Übernahmen die Aufmerksamkeit der Branche auf sich gezogen. So hat das Unternehmen Google zugestimmt, das israelische Cybersecurity-Startup Wiz für etwa 32 Milliarden USD zu übernehmen – die Rekordsumme für den israelischen Markt. Zudem ist ein Anstieg strategischer Käufe zu verzeichnen: In der ersten Hälfte des Jahres 2025 überstieg das gesamte Volumen der Übernahmen von Startups 100 Milliarden USD (155% mehr als im Vorjahr), da große Unternehmen bereit sind, hohe Summen für vielversprechende Vermögenswerte, insbesondere in den Bereichen KI und Unternehmens-technologie, auszugeben.
Insgesamt zeigt die Aktivierung von M&A-Deals die Reife des Ökosystems. Reife Startups fusionieren entweder miteinander oder werden Gegenstand von Übernahmen durch Konzerne, wodurch Risikoinvestoren die lang erwarteten profitablen Exits sichern und die Skalierung von Innovationen beschleunigen.
Russland und GUS: neue Fonds und Initiativen
Trotz äußerer Einschränkungen zeigt sich in Russland und angrenzenden Ländern eine Belebung der Startup-Aktivitäten und eine systematische Arbeit an der Entwicklung der lokalen Ökosysteme. Im Jahr 2025 wurde die Gründung mehrerer neuer Risikokapitalfonds bekannt gegeben:
- Nova Capital – ein Fonds im Umfang von 10 Milliarden Rubel zur Investition in IT-Startups in der frühen Phase.
- Kama Flow – ein vergleichbarer neuer Fonds, der auf die Unterstützung von Projekten in späteren Phasen abzielt.
- Unternehmensfonds – eine Reihe großer Unternehmen und Banken bildet ebenfalls eigene Risikokapitalabteilungen, die sich auf inländische Technologieprojekte konzentrieren.
Neben der Finanzierung starten im Raum auch Acceleratoren, Bildungsprogramme und andere Initiativen zur Unterstützung von Unternehmern. Lokale Startups beginnen, Aufmerksamkeit nicht nur von russischen, sondern auch von ausländischen Partnern aus befreundeten Ländern zu erhalten. Obwohl die Volumina des Risikokapitalmarktes in der RF und GUS bislang hinter den weltweiten Spitzenreitern zurückbleiben, bemüht sich die Region, nicht hinter den globalen Trends zurückzubleiben. Investoren handeln selektiv und konzentrieren sich auf Sektoren, in denen die lokalen Teams wettbewerbsfähige Vorteile haben.
Vorsichtiger Optimismus und neue Perspektiven
Am Vorabend des Jahres 2026 tritt die Startup- und Risikokapitalindustrie mit Zuversicht in die Phase der Belebung ein. Der globale Kapitalzufluss, die Welle neuer „Einhörner“, erfolgreiche IPOs und strategische Deals deuten auf eine Wiederherstellung des Vertrauens in den Markt hin. Dabei bewahren die Teilnehmer des Ökosystems einen gewissen Maßstab: Investoren gehen bei der Bewertung von Projekten vorsichtiger vor, bevorzuge Startups mit stabilen Geschäftsmodellen und realistischer Wachstumspläne und versuchen, übermäßiges Risiko zu vermeiden.
Ein solcher ausgewogener Ansatz vermittelt zurückhaltenden Optimismus. Der Risikokapitalmarkt kehrt zu einem Wachstum auf einer stabileren Basis zurück, ohne dass einzelne Segmente überhitzen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Investoren und Gründer auf der ganzen Welt – der Markt entwickelt sich qualitativ und schafft eine solide Grundlage für die weitere Expansion der Startup-Szene.