Wirtschaftliche Ereignisse und Unternehmensberichte am 20. Oktober 2025 — S&P 500, Euro Stoxx 50, MOEX

/ /
Wirtschaftliche Ereignisse und Unternehmensberichte am 20. Oktober 2025 — S&P 500, Euro Stoxx 50, MOEX
58

Was Investoren am 20. Oktober 2025 erwartet: Schlüsselereignisse in der Wirtschaft und Berichte führender Unternehmen – Coca-Cola, Netflix, Lockheed Martin, SAP, Severstal. Einfluss auf den S&P 500, Euro Stoxx 50, MOEX und die globalen Märkte.

Makroökonomische Ereignisse

  • USA: Der entscheidende Bericht des Tages wird der Index der führenden Wirtschaftszahlen für September sein – ein Barometer der zukünftigen Geschäftstätigkeit. Frühere Werte zeigten einen Rückgang, was auf das Risiko einer Wirtschaftsverlangsamung hindeutet. Zudem wird eine Stellungnahme eines Vertreters der Fed erwartet, die Andeutungen zur künftigen Zinspolitik machen könnte.
  • Eurozone: Der Montag in der Eurozone verläuft relativ ruhig. Von Bedeutung wird nur der Index der Erzeugerpreise in Deutschland für September sein, der voraussichtlich auf eine weitere Abnahme des Inflationsdrucks im Produktionssektor hindeutet. Das Interesse der Investoren konzentriert sich auf den Verlauf der Inflation und der Geschäftstätigkeit: Gegen Ende der Woche werden die vorläufigen PMI-Zahlen für Oktober bekannt gegeben, die zeigen, ob das Wirtschaftswachstum zunimmt oder weiterhin stagniert.
  • Vereinigtes Königreich: In Großbritannien sind am Montag keine wichtigen Veröffentlichungen zu erwarten, aber in der Mitte der Woche steht die Veröffentlichung der Inflationsrate (CPI) für September an. Die aktuelle Inflation von etwa 3,8 % liegt deutlich über dem Ziel der Bank von England, weshalb neue Daten die Zinserwartungen und die Dynamik des Pfundes beeinflussen könnten.
  • China: Im dritten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft um etwa 4,7 % (Jahresvergleich) gegenüber 5,2 % im vorhergehenden Quartal – das Tempo der Erholung hat sich verlangsamt. Die September-Zahlen zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel waren ebenfalls moderat und spiegelten eine schwache Inlandsnachfrage wider. Die Volksbank Chinas hielt den Basiszins für Kredite (LPR) stabil, um die Wirtschaft zu unterstützen, allerdings ohne finanzielle Risiken einzugehen.
  • Russland: In Russland sind am Montag keine bedeutenden makroökonomischen Veröffentlichungen zu erwarten. Eine jährliche Inflation von über 6 % zwang die Zentralbank Russlands, den Leitzins auf 15 % zu erhöhen – die Politik bleibt streng. Die wirtschaftliche Aktivität schwächt sich ab: Das industrielle Wachstum ist minimal, der Rubel hat sich nach der jüngsten Volatilität stabilisiert. Der Markt erwartet Signale für eine mögliche Lockerung des Tones der Zentralbank bei einer Verlangsamung der Inflation.

Berichte amerikanischer Unternehmen

In den USA läuft die Saison der Unternehmensberichte für das dritte Quartal an, und am Montag werden mehrere große Konzerne, darunter einige Unternehmen des S&P 500, ihre Ergebnisse präsentieren. Ihre Kennzahlen und Prognosen können die Stimmung auf dem US-Markt und darüber hinaus beeinflussen. Wichtige Berichte des Tages:

  • Coca-Cola (KO): Der global tätige Getränkekonzern veröffentlicht seine Zahlen vor Börseneröffnung. Analysten erwarten ein Umsatzwachstum von etwa +5 % (auf ~$12,4 Milliarden) sowie ein symbolisches Gewinnwachstum (auf ~$0,78 pro Aktie). Im Fokus steht die Verkaufsdynamik in Bezug auf das Volumen: Hält die Nachfrage trotz Preiserhöhungen? Zudem erwarten die Investoren eine Prognose des Managements für Schwellenländer.
  • Netflix (NFLX): Der Bericht des Streaming-Dienstes wird nach Börsenschluss veröffentlicht und könnte den Ton für den Technologiesektor setzen. Ein Umsatzwachstum von etwa 17 % (auf ~$11,5 Milliarden) und ein deutlicher Anstieg des Gewinns (~+25–30 % im Jahresvergleich) werden erwartet. Der wichtigste Indikator ist das Abonnentenwachstum: Ein beständiger Zuwachs der Nutzerbasis wird prognostiziert, unterstützt durch die Monetarisierung von Inhalten und die Entwicklung der Werbung. Wichtig wird auch die Prognose von Netflix für das vierte Quartal unter Wettbewerbsbedingungen sein.
  • Lockheed Martin (LMT): Der Rüstungsgigant präsentiert seine Ergebnisse vor dem Hintergrund hoher Nachfrage nach Waffen. Der Umsatz wird als stabil erwartet, unterstützt durch einen Rekordauftragsbestand, und der Markt beobachtet die Erhaltung der Marge. Eine mögliche Erhöhung der Gewinnprognose für das Jahr aufgrund steigender Verteidigungsausgaben wäre ein positives Signal für den gesamten Sektor.
  • Texas Instruments (TXN): Der Halbleiterhersteller wird Ende des Tages berichten. Der Markt erwartet eine Stabilisierung des Umsatzes nach dem Rückgang zu Jahresbeginn. Investoren achten auf die Nachfrage aus der Automobil- und Industriebranche – diese Segmente haben den Verkauf zuvor unterstützt, während die Verbraucherelektronik weiterhin schwach blieb. Hinweise auf eine Belebung der Aufträge oder eine Verbesserung der Prognose könnten den gesamten Halbleitersektor anheben.
  • Steel Dynamics (STLD): Das Stahlunternehmen hat bereits auf ein sehr starkes Quartal hingewiesen: Ein Gewinn von etwa $2,6 pro Aktie (+30 % im Jahresvergleich) wird erwartet, bedingt durch anhaltende Nachfrage und hohe Stahlpreise. Der Bericht sollte diese Erwartungen bestätigen; Investoren werden die Auswirkungen von Importzöllen und Rohstoffpreisen auf die künftige Rentabilität bewerten. Der Erfolg von STLD wird die positive Stimmung im US-Stahlsektor unterstützen.
  • Weitere Berichte: Am Montag werden auch die Ergebnisse mehrerer mittelgroßer Unternehmen veröffentlicht – zum Beispiel des Hypothekenfonds AGNC Investment, des Verpackungsherstellers Crown Holdings und der Regionalbank Zions Bancorporation. Diese Berichte werden die Situation in ihren Nischen (Immobilien, Verpackungen, Finanzen) klären. Obwohl die genannten Unternehmen nicht zu den Riesen zählen, können überraschende Ergebnisse ihre Aktien lokal beeinflussen und Trends in den Branchen aufzeigen.

Europäische Unternehmen: Erwartungen der Woche

In Europa (Eurozone und Großbritannien) gibt es am Montag nicht viele Unternehmensveröffentlichungen, aber später in der Woche werden Berichte einer Reihe führender Unternehmen – Mitglieder des Euro Stoxx 50 – veröffentlicht. Diese Ergebnisse werden zeigen, wie die europäische Wirtschaft mit dem schwachen Wirtschaftswachstum und dem Inflationsdruck umgeht:

  • SAP: Der deutsche Softwareanbieter wird am 22. Oktober berichten. Ein Umsatzwachstum durch Cloud-Dienste wird erwartet. Die Ergebnisse von SAP werden ein Indikator für die IT-Ausgaben der Unternehmen weltweit sein, und die Gewinnprognose des Managements wird den Ton für den Technologiesektor in Europa setzen.
  • Heineken: Der Braukonzern wird Mitte der Woche seine Ergebnisse veröffentlichen. Das Unternehmen hatte zuvor auf einen Rückgang der Bierverkäufe in Europa hingewiesen, aber das Wachstum in den Schwellenländern könnte diesen Rückgang kompensiert haben. Investoren werden darauf achten, ob es gelungen ist, die Rentabilität durch Optimierung und Preisgestaltungen zu erhöhen. Ein starker Bericht von Heineken würde die Aktien des Verbrauchersektors unterstützen.

Asiatische Märkte und Nikkei 225

Die erste Woche im asiatisch-pazifischen Raum steht unter dem Einfluss gemischter Faktoren. Die Makrodaten aus China signalisieren eine Verlangsamung der Wirtschaft, während eine Reihe asiatischer Unternehmen mit starken Berichten die Zuversicht der Investoren stärken. Der japanische Markt (Index Nikkei 225) erwartet die Hauptwelle der Unternehmensresultate Ende Oktober, aber die Lage hat sich dank äußerer Signale bereits verbessert:

  • Technologieriesen aus Asien: In der vergangenen Woche übertrafen die südkoreanische Samsung Electronics und die taiwanesische TSMC die Gewinnprognosen und setzten damit einen positiven Ton. Samsung berichtete über einen Gewinn, der etwa 20 % über den Erwartungen lag, bedingt durch hohe Nachfrage nach Speicherchips. TSMC gab einen Anstieg des Nettoergebnisses um 39 % im Jahresvergleich bekannt (rund 11 % über dem Konsens) und bestätigte die hohe Nachfrage nach Halbleitern für Künstliche Intelligenz. Diese Erfolge erhöhen die Erwartungen an die bevorstehenden Berichte japanischer Elektronikhersteller.
  • Die meisten Unternehmen des Nikkei 225 werden in den kommenden Wochen ihre Ergebnisse veröffentlichen. Der schwache Yen gegenüber dem Dollar hat wahrscheinlich deren Gewinne gestützt, und der Markt erwartet, dass sich die Kennzahlen bei Exporteuren verbessern. Das Management japanischer Firmen könnte jedoch aufgrund der Unsicherheit über die weltweite Nachfrage vorsichtig bei den Prognosen sein. Das Fehlen großer Veröffentlichungen bedeutet, dass sich die Investoren vorerst auf die externen Rahmenbedingungen konzentrieren.

Russische Unternehmen und der MOEX-Index

Der russische Aktienmarkt startet die Woche mit einzelnen Unternehmensereignissen. Am Montag wird der Bericht einer der Schlüsselunternehmen des russischen Börsenindex (MOEX) veröffentlicht:

  • „Severstal“: Der Stahlkonzern legt seinen Bericht für die ersten 9 Monate 2025 (IFRS) vor. Der Bericht wird den Zustand der russischen Stahlindustrie vor dem Hintergrund von Preisbeschränkungen und schwacher Nachfrage aus dem Ausland zeigen. Das Unternehmen hatte zuvor ein Umsatzwachstum aufgrund des schwachen Rubels vermeldet, allerdings klagte es über gestiegene Kosten. Investoren werden die Dynamik des Exports und der Inlandsnachfrage nach Stahl sowie wichtige Kommentare zu den Perspektiven zum Jahresende – bleibt die Nachfrage bestehen und wie bewältigt das Unternehmen die Beschränkungen – genau unter die Lupe nehmen.
  • Gesamtmarkt: Für diesen Tag sind keine weiteren großen Berichte in Russland zu erwarten – die wichtigsten „Blue Chips“ (Öl- und Gasunternehmen, Sberbank usw.) werden ihre Ergebnisse Ende Oktober bis Anfang November veröffentlichen. Daher wird die Dynamik des russischen Marktes zu Beginn der Woche hauptsächlich von externen Faktoren und Rohstoffpreisen abhängen.

Zusammenfassend: Der Montag, 20. Oktober 2025, vereint eine Vielzahl von makro- und mikroökonomischen Faktoren. Die morgendlichen Daten zur Inflation und Signale von den Zentralbanken werden die ersten Richtwerte der Woche setzen, während der tägliche Strom von Unternehmensnachrichten die Stimmung an den Börsen prägen wird. Investoren sollten die Schlüsselindikatoren und Prognosen sorgfältig bewerten: Die Makrodaten beeinflussen die Zinserwartungen, während die Unternehmensberichte die Aktienkurse beeinflussen. Optimistische Unternehmensäußerungen können das Vertrauen stärken und den Aktienmarkt unterstützen, während vorsichtige Kommentare die Volatilität erhöhen könnten. Insgesamt wird eine Kombination aus stabilen makroökonomischen Bedingungen und starken Unternehmensresultaten als Grundlage für ein günstiges Klima für Investitionen dienen.

0
0
Kommentar hinzufugen:
Nachricht
Dateien hierher verschieben
No entries have been found.