Wirtschaftliche Ereignisse und Unternehmensberichte – Sonntag, 9. November 2025: Inflation in China

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Wirtschaftliche Ereignisse und Unternehmensberichte: 9. November 2025
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Analyse wirtschaftlicher Ereignisse und Unternehmensberichte für Sonntag, den 9. November 2025. Inflation in China, Berichte von Occidental Petroleum, Tyson Foods und Barrick Gold, Erwartungen an die Inflationsdaten in den USA sowie Hinweise für Investoren für die kommende Woche.

Der Sonntag bildet einen wichtigen Kontext vor der Eröffnung der globalen Märkte. Investoren aus Russland und den GUS-Staaten beobachten an diesem Tag die morgendlichen Inflationsdaten aus China und werten alle Nachrichten über das Wochenende, die Einfluss auf die Rohstoff- und Devisenmärkte haben könnten. Die Börsen in der GUS und Europa sind an diesem Sonntag geschlossen, jedoch wandert die Aufmerksamkeit der Analysten auf die bevorstehenden wichtigen Kennzahlen in den USA und Europa – insbesondere auf die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (CPI) in den USA in der Mitte der Woche – sowie auf eine Reihe von Unternehmensberichten, die den verschiedenen Sektoren zu Beginn der neuen Woche ihren Stempel aufdrücken werden.

Wirtschaftlicher Kalender (MSK)

  1. 04:30 – China: Verbraucherpreisindex (CPI) für Oktober.
  2. 04:30 – China: Erzeugerpreisindex (PPI) für Oktober.

Asien: Inflation in China

Die Statistiken aus Peking zeigen anhaltende deflationäre Tendenzen, obwohl deren Schärfe abnimmt. Das jährliche Wachstum der Verbraucherpreise in China betrug im Oktober etwa 0%, wodurch die negative Zone verlassen wurde, während der Erzeugerpreisindex weiterhin bei -2,3% im Jahresvergleich liegt. Solche Werte spiegeln die schwache Binnennachfrage und Überkapazitäten in der Industrie wider, aber die Stabilisierung des CPI nahe Null könnte auf eine allmähliche Belebung des Konsums hinweisen. Für die globalen Märkte ist diese Information wichtig: Eine Wiederherstellung des Preisdrucks in China würde die Rohstoffmärkte und Währungen der Exportländer unterstützen, während anhaltende Deflation die Erwartungen an zusätzliche Anreize der Volksbank von China und den Druck auf Unternehmen, die auf die chinesische Nachfrage ausgerichtet sind, verstärken würde.

Globale Märkte: Fokus auf die Inflation in den USA

Im Mittelpunkt der kommenden Woche stehen die Inflationsdaten in den USA für Oktober, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Der CPI in den USA wird ein entscheidender Faktor für die Erwartungen an die Zinspolitik der Federal Reserve sein: Ein Rückgang der Kerninflation würde die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Lockerung der Geldpolitik erhöhen, während eine unerwartete Beschleunigung des Preisdrucks einen Anstieg der Renditen von Staatsanleihen und eine Stärkung des Dollars auslösen könnte. Die globalen Aktienmärkte, die sich in der Nähe von mehrjährigen Höchstständen befinden, haben bereits ein Szenario für einen langsamen Rückgang der Inflation in die Preise einkalkuliert – daher könnten überraschende Ergebnisse in der amerikanischen Statistik eine spürbare Neubewertung riskanter Vermögenswerte auf der ganzen Welt auslösen. Europäische Investoren werden diese Daten ebenfalls berücksichtigen und sie mit den Perspektiven der Geldpolitik der EZB verknüpfen, die voraussichtlich einen abwartenden Ansatz beibehalten wird angesichts der weicheren Preisentwicklung in der Eurozone.

Unternehmensberichte

  • USA (S&P 500): Am Montag vor der Markteröffnung berichten Tyson Foods (Konsumsektor, Lebensmittel) und der größte Goldproduzent Barrick Gold. Investoren werden die Gewinnspanne von Tyson in Anbetracht der volatilen Futterpreise und der Nachfrage nach Fleischprodukten sowie den Nutzen von Barrick aus den hohen Goldpreisen bewerten. Nach Handelsschluss in den USA wird der Quartalsbericht von Occidental Petroleum – einem Schlüsselspieler im Energiesektor – erwartet. Die Ergebnisse von Occidental (Öl- und Gasgeschäft) und Kommentare zur Kapitalrückführung an die Aktionäre werden besonders im Fokus stehen, insbesondere unter Berücksichtigung der jüngsten Ölpreisdynamik.
  • Europa (Euro Stoxx 50): Der Großteil der größten europäischen Unternehmen hat bereits Ende Oktober Berichte vorgelegt, sodass in der neuen Woche keine großen Veröffentlichungen im Rahmen des Euro Stoxx 50 geplant sind. Die europäischen Aktienindizes werden voraussichtlich hauptsächlich auf äußere Faktoren reagieren – makroökonomische Nachrichten aus den USA und China sowie Schwankungen des Euro gegenüber dem Dollar.
  • Asien (Nikkei 225 und andere): In der Region Asien-Pazifik neigt sich die Berichtssaison für Juli bis September dem Ende zu. Zu Beginn der Woche werden einige Unternehmen in Indien und Australien berichten, die den Trend stabiler Ergebnisse im Banken- und Konsumsektor fortsetzen. In Japan wurden die finanziellen Ergebnisse der meisten Exporteure bereits veröffentlicht; die anhaltend schwache Yen und starke Quartalszahlen von Technologie- und Industriegiganten (von Automobilherstellern bis Elektronik) unterstützen die hohe Nachfrage nach Aktien auf dem Tokyoter Markt.
  • Russland (MOEX): Die Moskauer Börse hat am Sonntag geschlossen, jedoch orientieren sich russische Investoren am äußeren Hintergrund. In den letzten Tagen hat der Vorstand von "Polyus" (Gold) eine Zwischendividende von 36 Rubel pro Aktie vorgeschlagen, während "Acron" (Mineraldünger) – 189 Rubel pro Aktie für die ersten 9 Monate 2025. In naher Zukunft stehen eine Reihe von Unternehmensveröffentlichungen nach nationalen Standards (RСБУ) für die ersten 9 Monate an, die traditionell gegen Ende November veröffentlicht werden. In Abwesenheit des Handels in Russland werden die Preise für Öl und die Dynamik der globalen Märkte nach den chinesischen und amerikanischen Statistiken einen entscheidenden Einfluss auf die Stimmung zu Beginn der Woche haben.

Weitere Regionen und Indizes: S&P 500, Euro Stoxx 50, Nikkei 225, MOEX

  • USA (S&P 500): Amerikanische Indizes halten sich in der Nähe der Rekordniveaus. Mehr als 80% der Unternehmen im S&P 500 haben bereits berichtet, und die Gesamtergebnisse haben die Erwartungen übertroffen, was den Markt unterstützt. Nun verlagert sich der Fokus auf die Makroökonomie – bevorstehende Inflationsdaten und Signale der Federal Reserve. Investoren spekulieren über eine mögliche Zinssenkung bei der Sitzung im Dezember, suchen jedoch Bestätigungen in der aktuellen Statistik.
  • Eurozone (Euro Stoxx 50): Auch die europäischen Märkte nähern sich historischen Höchstständen, unterstützt durch sinkende Energiepreise und stabile Unternehmenskennzahlen. Im Fokus der Region stehen die zukünftigen Schritte der EZB (der Markt erwartet eine Pause bei den Zinserhöhungen) und das allgemeine äußere Umfeld. Nachrichten über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China oder Änderungen in der Geopolitik könnten die Stimmung in Europa erheblich beeinflussen.
  • Japan (Nikkei 225): Der japanische Index hat kürzlich mehrjährige Höchststände erreicht, was durch die schwache Yen und starke Berichte von exportorientierten Unternehmen begünstigt wurde. Obwohl die Mehrheit der Unternehmensberichte bereits veröffentlicht wurde, bleibt der Zufluss ausländischer Investitionen in den japanischen Markt stark. Ein zusätzlicher Treiber bleibt die Geldpolitik der Bank von Japan: Die ultra-lockere Linie und die Renditekontrolle bei Anleihen unterscheiden Tokio weiterhin von den westlichen Märkten und stimulieren das Interesse an Aktien.
  • Russland (MOEX): Der russische Aktienmarkt und der Rubel werden zu Beginn der Woche maßgeblich von der Konjunktur der globalen Rohstoffmärkte und der Risikobereitschaft auf den Schwellenmärkten abhängen. Die Ölpreise bleiben der Schlüsselindikator: Ihre relative Stabilität unterstützt den MOEX-Index, während neue Sanktionen oder geopolitische Risiken das Kräfteverhältnis verändern könnten. In der neuen Woche umfasst die interne Agenda fortlaufende Dividendenberichte (die Genehmigung von Zahlungen der Aktionäre von "Polyus" und "Acron" wird für Ende November erwartet) sowie die Veröffentlichung der Finanzergebnisse einzelner Emittenten, wobei jedoch externe Faktoren – globale Inflationsdaten und die Rhetorik der Zentralbanken – dominieren werden.

Tageseindrücke: Worauf Anleger achten sollten

  • Chinesische Inflation: Die morgendlichen CPI/PPI-Zahlen aus China senden ein Signal an den gesamten Schwellenmarkt. Null Preisanstieg für Verbraucher und anhaltende Deflation auf Erzeugerebene bedeuten, dass die Stimuli für die lockere Politik Pekings bestehen bleiben. Dies könnte Aktien und Währungen asiatischer Länder unterstützen, während eine Fortsetzung der Deflation Risiken für Rohstoffe mit sich bringt.
  • Daten aus den USA: Die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex in den USA (13. November) ist der Hauptmakroauslöser der Woche. Davon, ob sich die Inflationsverlangsamung bestätigt, hängt die Reaktion der Staatsanleihen und Aktienindizes ab. Ein starker Bericht könnte die Erwartungen an eine Lockerung der Geldpolitik der Federal Reserve verstärken und den Märkten Schub geben, während ein unerwarteter Anstieg des CPI einer Welle von Verkäufen riskanter Vermögenswerte und einer Stärkung des Dollars droht.
  • Unternehmensberichte: Zu Beginn der Woche im Fokus stehen die Ergebnisse von Tyson Foods, Occidental Petroleum, Barrick Gold und anderen Unternehmen. Ihre Berichterstattung wird den Ton in einzelnen Branchen angeben: Der Lebensmittelsektor wird die Widerstandsfähigkeit der Verbrauchernachfrage überprüfen, die Energiewirtschaft – die Effizienz der Unternehmen zu den aktuellen Ölpreisen, und Bergbauunternehmen werden den Nutzen aus den hohen Preisen für Edelmetalle zeigen. Volatilität ist auf Ebene einzelner Aktien und Sektoren abhängig von Überraschungen in diesen Berichten möglich.
  • Russischer Markt: Trotz des Feiertags bewerten inländische Investoren den äußeren Hintergrund. Ab Montag wird die Dynamik des Rubels und der Aktien an der Moskauer Börse eine Kombination globaler Faktoren widerspiegeln – von den chinesischen Statistiken bis zu den Erwartungen an die Federal Reserve. Positive äußere Signale (Ölpreisanstieg, sanfte Rhetorik der Zentralbanken) könnten den Kapitalzufluss in rubelgestützte Vermögenswerte verstärken, während externe Schocks erhöhte Vorsicht erfordern könnten.
  • Risikomanagement: Die Ereignisdichte der neuen Woche erfordert Vorsicht im Handeln. Investoren wird geraten, im Voraus akzeptable volatile Bereiche und zentrale Preisniveaus für ihre Positionen festzulegen, limitierte Orders bei der Ausführung von Geschäften zu verwenden und bei Bedarf Hedging anzuwenden. Dieser Ansatz wird helfen, das Portfolio im Hinblick auf mögliche plötzliche Marktbewegungen zu schützen.
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